Weniger Komplexität, mehr Effizienz
Das Essential Konto – schlankes Produkt als Erfolgsfaktor für effiziente Prozesse

Digitalisierung, Automatisierung und Reduktion von Komplexität sind wesentliche Faktoren, die den Banken dabei helfen, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Damit mehr Bankprozesse automatisiert und fallabschließend ablaufen können, braucht es ein höheres Maß an Standardisierung. Dies betrifft nicht nur die Prozesse an sich, sondern auch die zugrundeliegenden Bankprodukte. Ein Beispiel für einen solchen komplexitätsreduzierten Produktstandard ist das sogenannte Essential Konto, das zunächst für die Zielgruppe GenZ eingeführt wird.
Die genossenschaftliche FinanzGruppe ist vielfältig, jede Regionalbank agiert autonom, bietet unter anderem ihr eigenes Produktportfolio an und kann so individuell auf ihre Marktsituation vor Ort eingehen. Ein klarer Pluspunkt der Volkbanken und Raiffeisenbanken und gleichzeitig eine Herausforderung mit Blick auf Standardisierung. Steffen Simmer, Vorstand der VR Bank Lahn-Dill, betont, dass viele Produkte historisch gewachsen, aber nicht alle Varianten notwendig seien. Er plädiert daher für eine Überprüfung und Verschlankung des Produktportfolios, um Automatisierung und Effizienz zu fördern.
Diese Überlegungen leiteten auch das Team, bestehend aus Atruvia-Mitarbeitenden und Bankvertretern, das sich mit der Entwicklung des sogenannten „Essential Kontos“ beschäftigte. Mit dabei war Birgit Schlächter, Principal Expert im Geschäftsfeld Core Banking bei Atruvia. Für sie steht fest: „Jede Varianz in einem Produkt bedeutet auch eine Varianz in einem Prozess“. Wer Prozesse automatisieren möchte, muss folglich auch auf die Produkte schauen.

Produktstandards – ein zentraler Hebel für Effizienz
Der Name sagt es bereits: Das Essential Konto definiert die Essenz, den Kern, eines Girokontos und gibt damit den Standard für ein Kontoprodukt vor. Nicht wettbewerbsdifferenzierende Merkmale wurden standardisiert, sodass sich die Banken nun bei der Produktgestaltung auf die wirklich differenzierenden Merkmale wie zum Beispiel den Preis konzentrieren können. Die Zielgruppe, junge Bankkunden, wurde durch qualitative Interviews und Marktanalysen intensiv in die Entwicklung einbezogen. An sie richtet sich das neue Bankprodukt zum Start – perspektivisch vielleicht nicht ausschließlich.
Das Girokonto ist ein zentrales – wenn nicht gar daszentrale Produkt – in der Beziehung zwischen Bank und Kunde. Kein Wunder also, dass es auch ein großes Potenzial für Effizienzsteigerung und Kosteneinsparungen bietet. Und genau darum geht es, wenn Banken auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben und mit sich ändernden Rahmenbedingungen wie dem demographischen Wandel umgehen wollen. Mehr Effizienz durch Automatisierung und Standardisierung.