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Nachhaltigkeit: Das ist eine Aufgabe für alle im Unternehmen

Windräder in einem Offshore-Windpark, umgeben vom Meer. Der Horizont im Hintergrund.

Auch im Banking fokussieren sich immer mehr Unternehmen auf Nachhaltigkeitsthemen. Bei Atruvia wurde im ersten Halbjahr 2021 eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Diese setzt das Unternehmen nun schrittweise in allen Bereichen des Unternehmens agil um. Die Strategie umfasst alle Facetten von Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit in der Finanzbranche – da führt der erste Gedanke zum sparsamen Energieverbrauch und weniger CO2-Emissionen von Rechenzentren.
Stichwort: Green-IT. Und der Gedanke ist auch richtig. Atruvia bezieht seine Energie seit Jahren von Ökostrom-Anbietern – dort, wo es möglich ist. Denn tatsächlich ist es gar nicht so einfach, Ökostrom in solch hohen Abnahmemengen zu beziehen. Den Strom, der nicht aus erneuerbaren Quellen bezogen werden kann, kompensiert unser Stromanbieter. Das allein hat den CO2-Ausstoß des Unternehmens massiv gesenkt.

Doch nachhaltiges Handeln von Unternehmen, das ist weit mehr als nur der Schutz der Umwelt und ressourcenschonendes Wirtschaften. Nachhaltigkeit hat neben der ökologischen auch die ökonomische und die soziale Dimension. Seit 2019 ist Nachhaltigkeit die fünfte Säule der strategischen Unternehmensziele.

Und wie läuft die Implementierung? Einfach eine Nachhaltigkeitsabteilung gründen, die das Thema zentral betreut? Atruvia geht einen anderen Weg: Nachhaltigkeit soll gleichzeitig in allen Bereichen des Unternehmens umgesetzt werden – nachhaltige Banking-IT als Querschnittsaufgabe für alle Mitarbeitenden. „Das ist hier ein ziemlich einzigartiger Ansatz und schon sehr fortschrittlich“, sagt Benjamin Hoffmann von der Atruvia AG.

Benjamin Hoffmann, Atruvia
Benjamin Hoffmann, Atruvia

Crossfunktional und agil  
Hoffmann arbeitet im Servicefeld Communication and Marketing von Atruvia. Das Thema Nachhaltigkeit betreut er gemeinsam mit seiner Kollegin Marina Maier aus dem Servicefeld Mitarbeiterexperience. Diese Doppelbesetzung steht dafür, dass Nachhaltigkeit bei Atruvia im crossfunktionalen und agilen Schulterschluss vorangetrieben wird. Gemeinsam tragen Marina Maier und Benjamin Hoffmann das Projekt ins Unternehmen mit 4.500 Mitarbeitenden und fünf Standorten in ganz Deutschland.

„Für mich steht Nachhaltigkeit für die Mitarbeitenden im Mittelpunkt, aber auch, die Kultur für Nachhaltigkeit im Unternehmen zu schaffen“, erläutert Marina Maier. „Mein Fokus liegt stärker auf den Kundinnen und Kunden“, sagt Benjamin Hoffman. „Wie sieht es bei denen mit Nachhaltigkeit aus? Wie müssen wir uns aufstellen, damit sie einen Mehrwert haben?“

Einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu nachhaltigerer Unternehmenskultur hat Atruvia, damals noch unter dem Namen Fiducia & GAD, im Oktober 2020 passiert. Damals wurde ein neues agiles Modell der Zusammenarbeit eingeführt. Wichtige Ziele hierbei: die Einführung des silo-übergreifenden Arbeitens in allen Teilen des Unternehmens, die Etablierung der Ende-zu-Ende-Verantwortung und die langfristige Weiterentwicklung von Mitarbeitenden.

Proaktiver Digitalisierungspartner  
Im ersten Halbjahr 2021 wurde der Dialog mit Service- und Geschäftsfeldern über ihren jeweiligen Beitrag gestartet. Die zentralen Handlungsfelder für nachhaltige Entwicklungsziele oder Sustainable Development Goals (SDG) kristallisierten sich heraus. Diese Ziele im Geschäftsbetrieb und im Unternehmensalltag zu verankern, ist nun der nächste Schritt. Das soll gemeinsam mit Mitarbeiter*innen, Kund*innen und Partner*innen erfolgen. Vom IT-Dienstleister zum Digitalisierungspartner – diese strategische Neuausrichtung auf eine aktive Rolle von Atruvia wird auch hier in die Tat umgesetzt.

Corporate Digital Responsibilty

Corporate Digital Responsibilty
Unter dem Stichwort Corporate Social Responsibilty (CSR) werden Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung für die Gesellschaft gerecht. Die Corporate Digital Responsibilty (CDR) thematisiert die unternehmerische Verantwortung im Kontext der immer umfassenderen Digitalisierung der Wirtschaft.

Im Zentrum der ethischen Überlegungen stehen hier Fragen wie: Wie verarbeiten Unternehmen die Daten, die sie sammeln, und wie transparent wird dies kommuniziert? Wie setzt man Anwendungen der künstlichen Intelligenz für Mitarbeitende und Kund*innen verantwortungsvoll ein? Wie stärkt man die langfristige Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmer*innen und bereitet sie auf den Wandel von Berufsbildern oder ganzer Branchen vor? Wie kann der Energieverbrauch im technischen Bereich reduziert und nachhaltig bedient werden? Auf diese Fragen gibt die CDR-Strategie eines Unternehmens Antworten.

Konkret bedeutet das zum Beispiel: gemeinsam mit Kund*innen zu erarbeiten, wie sich Nachhaltigkeitsprojekte positiv auf ihre Geschäftstätigkeit auswirken. „Wir bekommen Anfragen von Banken, die für ihr eigenes Nachhaltigkeits-Reporting von uns wissen wollen, wie viel CO2-Emissionen sie einsparen, indem sie die energieeffizienten Rechenzentrums-Dienstleistungen von Atruvia nutzen“, berichtet Benjamin Hoffmann. Hier müssten zunächst einmal die entsprechenden Messgrößen entwickelt werden. „Wir haben auch Anfragen zu einem CO2-neutralen Girokonto. Hier müssen wir klären, was das konkret bedeutet. Wenn wir so etwas zusagen, soll es 100-prozentig belastbar sein. Es gibt ja auch viel Greenwashing in der Branche, das wollen wir auf keinen Fall.“

Um ein klares Bild zu bekommen, welche Neuerungen die Kunden wünschen und für ihre geschäftliche Weiterentwicklung benötigen, steht Atruvia im ständigen Dialog mit den mehr als 1000 VR- und Privatbanken, für die das Unternehmen arbeitet.


Energieeffizienz vs. Betriebssicherheit
Die Energieeffizienz zu optimieren, ist ein weiteres wichtiges Element der Nachhaltigkeitsstrategie. Wie und wo dies möglich ist, muss freilich genau geprüft werden. So müssen etwa Kapazitäten in Rechenzentren doppelt vorgehalten werden, um im Falle eines Ausfalls einzuspringen und einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Das kostet entsprechend zusätzliche Energie. Und auch der Einsatz neuer, energieeffizienterer Technologie im Betrieb bedarf genauer Planung. „Bei einem Unternehmen wie Atruvia mit derart komplexen Banking-Verfahren tauscht man ein Rechenzentrum nicht mal kurzerhand aus, nur weil eine neue, energieeffizientere Technologie auf den Markt gekommen ist“, erläutert Marina Maier. „Da sind sehr große Investitionen erforderlich.“ Entsprechend langfristig müsse die Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt werden.

Ein Zukunftsthema im Bereich Nachhaltigkeit ist Corporate Digital Responsibility, also die digitale Verantwortung von Unternehmen und der nachhaltige Umgang mit Daten in der Digitalisierung. Hier geht es um Transparenz und Persönlichkeitsrechte, Datenschutz und Cyber Security, aber auch um ethische Themen wie etwa, wofür künstliche Intelligenz eingesetzt werden soll und wofür nicht.

Es geht allerdings auch um die Frage, welche ökologischen Konsequenzen die Umstellung auf mobiles Arbeiten hat. Die Erfahrungen aus den zurückliegenden anderthalb Jahren Corona-Epidemie sind durchaus positiv. Aber eine Umstellung auf digitales Zusammenarbeiten hat auch Auswirkungen auf den Energieverbrauch, unternehmensintern und gesamtgesellschaftlich. Diese Transformation gilt es, im besten Fall ebenfalls klimaneutral zu organisieren.

Unser Ansprechpartner zum Thema Nachhaltigkeit